Vom Mythos der kaum aushaltbaren Geburt hin zur Realität
Der Moment, in dem ein neues Leben die Welt erblickt, ist für viele ein Augenblick voller Zauber. Doch warum wird die Geburt von so vielen negativen Geschichten begleitet? Und ist es überhaupt möglich, dass Geburt zu einem der schönsten und besondersten Erlebnisse deines Lebens wird? Die Antwort: Absolut!
Und wenn du dich nun fragen solltest woher ich das weiß? Ich habe es selbst erlebt! Vor allem meine zweite Geburt - die Geburt meines Sohnes war etwas ganz besonderes. Natürlich, schmerzfrei, wunderschön! Und dieses Erlebnis gehört definitiv zu den schönsten Momenten meines Lebens. Und genau so kannst auch du Geburt erleben!
Warum hat die Geburt einen so schlechten Ruf?
Die Horrorgeschichten aus der Vergangenheit
Jede Frau hat sie schon gehört – Geschichten von stundenlangen Wehen, unerträglichem Schmerz und chaotischen Situationen. Oft sind es diese Geschichten, die unsere Wahrnehmung der Geburt prägen, lange bevor wir selbst schwanger werden. Denn wir wachsen mit diesen Geschichten auf. Hören sie von den engsten Menschen in unserem Leben. Unserer Mutter, unseren Omas, unseren Tanten und besten Freundinnen. Das prägt uns! Unbewusst.
Medien und ihre Rolle
Zusätzlich gibt es dazu noch Filme und Serien, die oft ein dramatisiertes Bild der Geburt vermitteln, das selten der Realität entspricht. Actionreiche Szenen und dramatische Wendungen sind spannend – sie reflektieren jedoch nicht die Mehrheit der Geburtserlebnisse. Glücklicherweise. Und doch haben wir genau diese Bilder im Kopf, wenn wir an Geburt denken. Und ob wir wollen oder nicht, gemeinsam mit den Geschichten, mit denen wir aufwachsen, formen diese Eindrücke unsere Gefühle, Gedanken und Emotionen über Geburt.
Genau wegen diesen äußeren Prägungen haben wir Ängste, Unsicherheiten, Sorgen und negative Gefühle wenn es um die Geburt unserer Babys geht. Hätten wir diese Prägungen nicht, würden wir ganz anders an Geburt heran gehen. Viel positiver. Wir würden nicht vom schlimmsten Ausgehen. Würden nicht schon im Voraus Kaiserschnitte planen, würden uns vielleicht sogar auf die Geburt unseres Babys freuen. Wahrscheinlich hätten wir auch mehr Vertrauen in uns und unseren Körper und würden viel Entspannter in unsere Geburt gehen. Und dadurch würden wir unsere Geburten auch viel positiver erleben!
Da wir diese Prägungen aber nun einmal haben - wie kommen wir dennoch zu unserer positiven Geburtserfahrung?
Was macht eine Geburt zu einem wunderschönen Erlebnis?
Vorbereitung ist alles
Wie bei so vielen Dingen im Leben, kann eine gute Vorbereitung – sowohl körperlich als auch mental – den Unterschied ausmachen. Yoga, Meditation und mentale Geburtsvorbereitung können helfen, sich auf das kommende Ereignis einzustimmen. Gerade letzteres hilft uns, uns positiv auf die bevorstehende Geburt vorzubereiten, Ängste und Sorgen abzulegen und Vertrauen in uns und unsere Fähigkeiten zu bekommen. Zusätzlich lernst du hier, dich zu entspannen und deinen Atem so einzusetzen, dass er dir bestmöglich bei der Geburt hilft.
Die richtige Umgebung
Geburten müssen nicht in steril wirkenden Krankenhäusern stattfinden. Eine möglichst entspannte, ruhige Umgebung ist das A und O bei der Geburt deines Babys. Und diese Umgebung kannst du dir überall schaffen. Sei es ein Gebärsaal, ein Geburtshaus oder das eigene Zuhause. Bring dir ein paar Kerzen mit, deine Lieblingsmusik, einen Duft, den du besonders gern magst, deine Kuscheldecke oder was auch immer dir hilft, dich wohl zu fühlen und zu entspannen.
Unser Körper kann den Geburtsprozess nur problemlos "abspielen", wenn wir ihm signalisieren, dass alles gut ist, keine Gefahr droht (auch nach tausenden von Jahren ist das evolutionsbedingt immer noch ein Thema) und er nun in Ruhe gebären kann.
Unterstützung durch das richtige Team
Ob Hebamme, Doula oder Geburtspartner: Menschen, die dich unterstützen und an dich glauben, können einen immensen Unterschied machen. Sie bieten emotionale Unterstützung, erinnern dich an Atemtechniken, massieren dich, wenn du das möchtest, erinnern dich daran, dich bestmöglich zu entspannen und halten dir den Rücken frei. Sie sind da für dich, wenn du sie brauchst.
Wichtig ist aber auch hier: du solltest dich vollkommen wohl mit diesen Personen fühlen. Schon eine Person im Raum, die deine Bedürfnisse nicht respektiert, mit der du dich nicht wohl fühlst, kann diesen unglaublich sensiblen Prozess der Geburt stören.
Die Macht der positiven Einstellung
Die richtige Perspektive
Gleiches zieht gleiches an. Wenn du die Geburt als ein natürliches, kraftvolles Ereignis betrachtest, anstatt als eine unvermeidliche Tortur, ändert das deine Wahrnehmung und Erfahrung grundlegend. Denn letztendlich ist es doch so: gehst du vom schlimmsten aus, dann wird auch das schlimmste eintreffen. Gehst du vom besten aus, dann kann auch das Beste eintreffen!
Vertrauen in deinen Körper
Unser Körper ist ein Wunderwerk. Wenn wir lernen, ihm zu vertrauen und uns dem Prozess hinzugeben, wird das Erlebnis der Geburt zu einer Bestätigung unserer eigenen Stärke und Fähigkeit, Leben zu schenken. Vertrauen in dich und deinen Körper ist also unglaublich wichtig. Ohne geht es einfach nicht.
Und du darfst dir vertrauen! Dein Körper beweist dir schon alleine durch die Schwangerschaft, wie unglaublich er ist. Oder wusstest du, wie du ein Baby in dir entstehen und wachsen lassen kannst? Ich wusste es nicht und ich könnte wetten auch du hattest keine Ahnung. Wieso sollte es nun bei der Geburt deines Babys anders laufen?!
Abschließende Gedanken
Die Geburt kann, trotz all ihrer Herausforderungen, wirklich zu einem der schönsten Erlebnisse deines Lebens werden. Es braucht Vorbereitung, Unterstützung und die richtige Einstellung. Mit diesen Zutaten kann die Geburt zu einem Moment des puren Glücks und der tiefen Verbindung werden.